Ratgeber: Smart Home im eigenen Haus planen

Ratgeber Smart Home

Smart Home im eigenen Haus planen: Der Einstieg

Sie haben schon von den Vorteilen intelligenter Haustechnik gehört und möchten Ihr Haus nun ebenfalls zu einem Smart Home machen? Wir zeigen Ihnen, wie der unkomplizierte Einstieg ins Smart Home gelingt und welche Produkte sich für Ihr Zuhause anbieten.

Die Bereiche der Smart Home Planung

Die Übersicht zeigt, welche Themen Sie in diesem Ratgeber erwarten:

  • Was ist ein Smart Home?
  • Voraussetzungen für die Smart Home Installation
  • Welche Art von Smart Home sollten Sie installieren?
  • Komfort: Smart Home Beleuchtung und Rollladen
  • Energiesparen: Smart Home Heizung
  • Mehr Sicherheit mit Smart Home
  • Elektrogeräte und Steckdosen
  • Datenschutz im Smart Home
  • Tipps für mehr Datensicherheit
  • Die Kosten

1. Was ist ein Smart Home?

Im Smart Home (auch „intelligentes Wohnen“ oder „eHome“) geht es darum, elektrische Geräte im Haus zu vernetzen, Anwendungen zu automatisieren und die Steuerung zu vereinfachen. Das

  • sorgt für eine Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität
  • hilft beim Energiesparen und
  • erhöht die Sicherheit.

Das Smart Home besitzt eine eigene Programmierschnittstelle, die ggf. über das Internet angesprochen wird und über integrierte Webserver, erweiterbare Anwendungsprogramme oder mobile Apps gesteuert werden kann.

Die Umsetzungsmöglichkeiten sind vielfältig und hängen vor allem von individuellen Wünschen ab. Heutzutage ist es einfach, das eigene Zuhause ein bisschen smarter zu machen – entdecken Sie das Wichtigste zum Einstieg und legen Sie los.

2. Voraussetzungen für die Smart Home Installation

Folgende Voraussetzungen sind die Basis für eine erfolgreiche Smart Home Installation:

  • ein Internetanschluss und bestehendes WLAN-Netz
  • eine zentrale Steuerung (z.B. Tablet oder Smartphone inklusive der Apps) und
  • einzelne Geräte, die Aktionen ausführen sollen (z.B. Thermostate, Leuchten, Bewegungsmelder).

Im nächsten Schritt können Sie in die konkrete Planung gehen und Umfang und Art vom Smart Home bestimmen.

3. Welche Art Smart Home sollten Sie installieren?

Die Realisierung von smarten Lösungen ist heutzutage nicht mehr abhängig von Ihrer Wohnsituation. Die neuesten Smart-Home-Systeme funktionieren drahtlos und lassen sich auch nachträglich mit den Funkmodulen installieren. Dank dieser Technik können Sie Smart Home Lösungen auch problemlos in Altbauten oder Mietwohnungen umsetzen.

Grundsätzlich sollten Sie bei der Smart Home Installation bedenken, ob Sie eine Einzellösung wünschen oder den gesamten Haushalt automatisieren möchten:

Als kleines Smart Home bieten sich beispielsweise einzelne Lampen oder Thermostate an, die Sie einfach einschrauben bzw. anbringen. Per App können Sie bequem die Helligkeit regulieren und die Heizung auch von unterwegs einstellen.

Bei einem Neubau sind Sie vielleicht eher daran interessiert, verschiedene Geräte wie Sensoren, Thermostate, Leuchten sowie die Heizung miteinander intelligent zu verbinden und eine verkabelte Lösung für Ihr Smart Home mit Basisstation zu wählen. Hierbei ist im Gegensatz zu einer drahtlosen Lösung der Sicherheitsaspekt höher (siehe Punkt 8), das System ist jedoch aufwendiger zu installieren.

Es empfiehlt sich, das Haus oder die Wohnung mit dem Smart-Home-System eines einzelnen Herstellers auszurüsten.

4. Komfort: Smart Home Beleuchtung und Rollladen

Im smarten Zuhause können Lampen jeglicher Art über Sensoren automatisch ein- und ausgeschaltet werden. Bei einsetzender Dämmerung oder schlechten Wetterbedingungen kann so z.B. in bestimmten Räumen die Beleuchtung eingeschaltet werden. Zudem lässt sich die Steuerung des Lichts auf bestimmte Zeiten und Rhythmen programmieren: So kann jeden Tag die Außenbeleuchtung vom Garten bis zur Haustür automatisch eingeschaltet werden, wenn Sie zu Hause eintreffen.

Die Bedienung des Lichts läuft über eine zentrale Steuereinheit, die entweder in einer Stromverteilung montiert ist oder sich als kleine Bauform hinter bereits montierten Schaltern befindet. Das Endgerät (PC oder Smartphone) gibt ein Signal an die Steuereinheit (z.B. „Licht an“), die wiederum den jeweiligen Befehl an die Lampe sendet.

Auch Fenster, Rollladen, Markisen und Sonnenschutzeinrichtungen lassen sich per Smart Home komfortabel steuern.

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Durch Anbindung an das Internet kann das Smart Home den Zeitpunkt des Sonnenaufgangs- und -untergangs des Standorts ermitteln und die Jalousien entsprechend hoch- bzw. runterfahren. Auch Wetterdaten können exakt ermittelt werden: Bei starken Windverhältnissen fahren die Rollladen zum Schutz vor Beschädigungen automatisch hoch und die Fenster schließen sich automatisch, wenn es regnet oder draußen kälter wird. Auch von unterwegs können Sie die elektrischen Systeme von jedem Standort aus bedienen. Öffnen Sie z.B. durch Fernzugriff Ihre Fenster, um zu lüften bevor Sie nach Hause kommen.

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5. Energiesparen: Smart Home Heizung

Die Heizungssteuerung sorgt für Komfort und Energieeinsparungen. Im Smart Home können Sie sämtliche Steuerungen der Heizung bequem über das Smartphone realisieren und so z.B. den Heizkörper auch per Fernzugriff ein- bzw. ausschalten. Bei ansteigender Außentemperatur wird die Heizung automatisch gesenkt. Ebenfalls können Sie eine Wetterstation nachrüsten und die Heizung darüber steuern. So ist eine ideale Temperatur in Haus oder Wohnung gewährleistet.

Es ist nicht notwendig, eine komplett neue Heizungsanlage zu installieren. Oft reichen schon Kleinigkeiten aus: Sie können beispielsweise die herkömmlichen Thermostate Ihrer Heizkörper gegen smarte austauschen, die Sie von überall steuern können.

Das Smart-Home-System dient nicht nur zur Bedienung der Geräte, sondern auch zur Information. Das Smartphone zeigt Störungen oder Wartungen der Heizung an und informiert Sie darüber, wenn Öl oder Holz knapp wird. Auch der Verbrauch Ihrer Heizung oder die Leistung der ggf. vorhandenen Solaranlage wird mitgeteilt.

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6. Mehr Sicherheit mit Smart Home

Ein Smart-Home-Sicherheitssystem ist in folgenden Bereichen möglich:

  • Videoüberwachung
  • Brand- und Wasserschutz
  • Alarmanlagen und
  • Zutrittskontrolle.

Mit integrierten Kamerasystemen können Sie ortsunabhängig das eigene Grundstück per Smartphone überwachen und mit einer Gegensprechanlage Besuchern ins Haus Eintritt gewähren. Sie werden außerdem benachrichtigt, wenn verschiedene Sensoren wie z.B. ein Rauchmelder auslösen und können sofort reagieren. Zudem lassen sich sämtliche sicherheitstechnischen Bauteile in das Smart-Home-System integrieren, z.B. Blinklichter, Sirenen zur Abschreckung, Rundumleuchten oder Bewegungsmelder. Die bereits erwähnte Smart Home Beleuchtung sorgt für Komfort, bietet aber auch den Aspekt des Einbruchschutzes: Bei einsetzender Dunkelheit lassen sich bestimmte Lampen in Fluren oder Räumen einschalten, die den Eindruck erwecken, dass das Haus zurzeit bewohnt ist.

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7. Elektrogeräte und Steckdosen

Neben der Bereiche Komfort, Energiesparen und Sicherheit gibt es weitere Anwendungsgebiete im Smart Home, die den Alltag erleichtern. So lassen sich beispielsweise das Fernsehgerät oder die Soundanlage von unterwegs bedienen und die Aufnahme der Lieblingsserie oder Musik starten –genießen Sie sofort die passende Unterhaltung, wenn Sie zu Hause ankommen. Auf dieselbe Art und Weise können Sie die Deko- oder Außenbeleuchtung von unterwegs einschalten. Ebenfalls praktisch: Smarte Steckdosen, die als Adapter zwischen herkömmlicher Steckdose und dem smart zu steuerndem Gerät dienen. So lassen sich auch Kleingeräte wie z.B. die Kaffeemaschine ins Smart Home einbinden und per App oder Sprachsteuerung ein- und ausschalten.

Am meisten verbreitet sind WLAN-Steckdosen, die schnell startklar und nachrüstbar sind.

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8. Datenschutz im Smart Home

Obwohl Smart Home die Sicherheit von Haus und Bewohner erhöht, stellt es gleichzeitig neue Herausforderungen für Nutzer dar. Smart Home Geräte sind meist über den hauseigenen WLAN-Router vernetzt, d.h. jedes ungeschützte Smart Home Gerät kann einen potenziellen Angriffspunkt für Hacker und Schadsoftware darstellen. Vielleicht fragen Sie sich, ob Ihre Daten im Smart Home sicher sind – keine Angst: Smart Home Nutzer stehen dem nicht machtlos gegenüber. Wichtig sind gute und sicher Passwörter sowie die Installation eines sicheren WLANs für Smart Home Geräte – dies sorgt bereits für eine sehr gute Smart Home Sicherheit.

Auch Versicherungen können die Kosten für finanzielle Schäden übernehmen, die durch einen Malware- oder Hackerangriff entstehen können.

9. Tipps für mehr Datensicherheit

Von der Alarmanlage über smarte Rauchmelder bis zu vernetzten Bewegungsmeldern: Wie Sie bereits erfahren haben, ist die Haussicherheit ein wichtiger Bereich im Smart Home. Damit diese Smart Home Sicherheit nicht selbst zur Sicherheitslücke wird und persönliche Daten in die falschen Hände gelangen, sollten Sie folgende Tipps einhalten:

  • WLAN-Passwort ändern: Ändern Sie das WLAN-Passwort des Routers idealerweise regelmäßig ab.
  • Sichere Passwörter verwenden: Verwenden Sie Passwörter mit Sonderzeichen, Zahlen und Groß- und Kleinschreibung.
  • Richtige Verschlüsselung verwenden: Bei WLAN-Routern wird WPA2 empfohlen.
  • Datenfreigaben prüfen: Wenn das Smart Home per Smartphone oder Tablet bedienen, sollten Sie die Datenfreigabe anderer Apps und Programme sorgfältig prüfen. Oft werden beim Bestätigen persönliche Daten freiwillig weitergegeben.
  • Firmware aktuell halten: Jeder Router ist mit einer sog. Firmware ausgestattet, die für die Funktionalität zwischen Hardware und Software des Routers verantwortlich ist. Eine veraltete Version stellt ein potenzielles Sicherheitsrisiko dar und sollte daher aktualisiert werden.
  • Auf Zertifikate und Siegel achten: Es gibt verschiedene Kennzeichnungen im Bereich Smart Home, z.B. das TÜV Trust IT Zertifikat. Achten Sie beim Kauf auf ausreichende und passende Zertifizierung der Geräte.

10. Die Kosten

Ein Smart-Home-System zu entwickeln ist in der Anfangsphase deutlich teurer als eine herkömmliche Elektroinstallation. Jedoch sollten Sie bedenken, dass ein Smart Home zukunftsorientiert ist und Ihnen das Leben im Haus erleichtert. Auf Dauer lassen sich Energiekosten einsparen und Sie haben die Möglichkeit, das Eigenheim von unterwegs zu überwachen und zu schützen – dies ist bei einer Standardinstallation nicht möglich. Ein Smart-Home-System bietet Ihnen daher viele Vorteile gegenüber einer herkömmlichen Installation und die höheren Installationskosten lassen sich durch verschiedene Energieeinsparungen ausgleichen.

Zum Vergleich: Während sich die Kosten einer konventionellen Elektroinstallation für einen Neubau (90 – 110 m²) auf circa 9.500 € belaufen, kostet eine Smart Home Installation für die gleiche Fläche circa. 23.000 €.

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